Hybrid gefertigte Schneidmesser für die Herstellung von Ersatzbrennstoffen aus Abfällen

In Zeiten schwankender Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz erhält nur ein ausgewogener Energiemix die Arbeitsfähigkeit der deutschen Industrie. Daher spielen auch hochwertige Ersatzbrennstoffe (EBS) als ressourcenschonende Energieträger eine immer größere Rolle für die Energiewende. Sie basieren auf der Zerkleinerung von Haus- und Sperrmüll in Recyclinganlagen, wobei ihr Wirkungsgrad von der Granulatqualität abhängt. Die zahlreich eingesetzten Schneidwerkzeuge sind durch den heterogenen Abfall hohen Belastungen ausgesetzt. Konventionelle Messer verschleißen daher schnell und schränken den Durchsatz an EBS ein.
Für eine verbesserte Kreislaufwirtschaft wird in dieser Use-Case-Studie sowohl die Erhöhung der Haltbarkeit der Schneiden als auch die Entwicklung eines Systems zur Verringerung des Messerabfalls untersucht. Die hybrid aufgebauten Messer für Stator und Rotor bestehen jeweils auf der Einbauseite aus einem konventionell hergestellt und wiederverwendbar gestalteten Träger. Die Schneidengeometrie wird mittels additiver Fertigung, dem Powder Bed Fusion by Electron Beam (PBF-EB/M) aus einem schwerbearbeitbaren, hartstoffhaltigen und hochverschleißfesten Werkstoff endformnah erzeugt. Ein speziell entwickelter Klebstoff sorgt für die lösbare Verbindung von Träger und Schneiden. Die Studie umfasst, neben einer umfangreichen Materialcharakterisierung, einen realen Praxistest.